Psychotherapie für Säuglinge und Kleinkinder

“Babys verstehen Sprache, lange bevor sie sprechen können.” (Myriam Szejer)

Über ihren Körper und seine Symptome, über ihre Bewegungen senden Babys Botschaften an ihre Umwelt – Signale, die oft auf bedrohliche Konflikte hinweisen. Diese Konflikte zu entschlüsseln, an einer Lösung zu arbeiten und dies dem Baby zu kommunizieren, ist hochwirksam und zugleich Prävention möglicher späterer psychischer Probleme.

Grundlage des Umgangs mit Neugeborenen im Institut für Säuglingspsychotherapie ist die Überzeugung, dass ein Baby seiner Erfahrung einen Sinn zu verleihen sucht – und dies in einer Außenwelt, in der alles neu ist und in der es noch kaum weiß, wie es sich zurechtfinden soll.


Die psychotherapeutische Begleitung eines Babys und seiner Bezugsperson ist sinnvoll,

  • wenn das Baby viele Stunden lang weint und sich nur schwer trösten lässt.
  • wenn das Baby die Nahrung verweigert.
  • wenn das Baby Ein- und/oder Durchschlafprobleme hat, und auch tagsüber keinen Schlaf findet.
  • wenn sich die Eltern verunsichert fühlen und sich um ihr Kind viele Sorgen machen.
  • wenn sich die Mutter seit der Geburt eher deprimiert und traurig fühlt und es ihr schwerfällt, sich auf den Säugling einzulassen.
  • wenn die Eltern Gefühle gegenüber dem Säugling spüren, die ihnen fremd und bedrohlich erscheinen und sie beunruhigen.
  • wenn sich durch eine traumatische Geburt oder massive medizinische Eingriffe Irritationen beim Baby zeigen.
  • wenn das Baby nach Verlust eines Zwillings Unterstützung braucht.
  • wenn das Kleinkind aggressive Verhaltensweisen zeigt.

Die Erfahrung zeigt, dass häufig nur wenige Termine ausreichen, um Konflikte und Probleme zu erkennen und neue Wege im Umgang mit dem Kind zu finden. Die Verbesserung der Eltern-Kind-Beziehung in der frühen Säuglings- und Kleinkindzeit gibt die Chance für eine positivere Entwicklung des Säuglings bzw. Kleinkindes und der Prävention möglicher späterer psychischer Problematik.

Die psychotherapeutische Behandlung von Babys in unserem Institut basiert auf Erkenntnissen aus der Säuglingsforschung, der Prä-, Peri- und Postnatalen Psychologie, sowie gestalttherapeutischen und psychoanalytischen Behandlungskonzepten.

Buchempfehlungen, weiterführende Literatur

  • artgerecht. Nicola Schmidt
  • Die sanfte Geburt. Michel Odent
  • Zwiesprache von Mutter und Kind. Francoise Dolto
  • Alles ist Sprache. Kindern mit Worten helfen. Francoise Dolto
  • Platz für Anne. Die Arbeit einer Psychoanalytikerin mit Neugeborenen. Myriam Szejer
  • Das Kind, das seine Mutter zu sehr liebte. Caroline Eliacheff
  • Das Kind, das eine Katze sein wollte. Caroline Eliacheff
  • Emotionelle Erste Hilfe: Bindungsförderung, Krisenintervention, Eltern-Baby-Terapie Thomas Harms
  • Mit deiner Liebe wächst meine Seele. Die Methode der vorgeburtlichen Bindungsförderung in Praxis und Theorie. Christa Balkenkohl und Christine Karrasch
  • Nabelschnur der Seele. Psychoanalytisch orientierte Förderung der vorgeburtlichen Bindung zwischen Mutter und Baby. György Hildas, Jenö Raffai
  • Wie die Seele entsteht. Unser psychisches Leben vor, während und nach der Geburt. Ludwig Janus.
  • Vom Schreien zum Schmusen, vom Weinen zu Wonne. Babys verstehen und heilen. Karlton Terry
  • Behandlung von Geburtstraumata bei Säuglingen und Kindern. William Emerson
  • Mutter und Kind. Die erste Beziehung. Daniel Stern
  • Tagebuch eines Säuglings. Daniel Stern
  • Das Drama im Mutterleib. Der verlorene Zwilling. Alfred R. und Bettina Austermann
  • Früh in die Welt. Das Erleben des Frühgeborenen und seiner Eltern auf der neonatologischen Intensivstation. Agathe Israel, Björn Reißmann
  • Babyjahre. Die frühkindliche Entwicklung aus biologischer Sicht. Remo H. Largo
  • Die frühen Lebensjahre. Gertraud Diem-Wille
  • Vom Spiel zur Kreativität. D. W. Winnicott
  • Das Seelenleben des Kleinkindes. Melanie Klein
  • Die Anfänge der Eltern-Kind-Bindung. Karl Heinz Brisch
  • Wege und Irrwege in der Kinderentwicklung. Anna Freud


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